Das Stiefelrott wird seit seiner Gründung im Jahr 1951 als 8. Rott im Alten Blomberger Schützenbataillon von 1576 e.V. geführt. Von derzeit 13. Röttern des Alten Blomberger Schützenbataillons ist das Stiefelrott eines der ältesten Rötter. Das Stiefelrott hat seinen traditionellen Standort in der Blomberger Unterstadt, am Niederen Tore, eines der ältesten, noch vollständig erhaltenen Stadttore Nordrhein-Westfalens.
Die Namensgebung „Stiefelrott“ hat einen geschichtlichen Hintergrund.
Man kann davon ausgehen, dass die seinerzeit zahlreich in Blomberg ansässigen Schuster diese Rottbezeichnung vergeben haben. Aber auch ein Zusammenhang mit der ehemaligen Schuhfabrik Prasse, die lange Jahre direkt neben dem Niederen Tor Schuhe, insbesondere Stiefel fertigte, ist nicht auszuschließen. Aus diesem Grund ist der in Konturen nachgebildete lederne Stiefel das unverwechselbare Rottsymbol.
Die Hauptaufgabe dieser „Schützenkompanie“ bestand in früheren Zeiten sicherlich darin, die markante und strategisch bedeutendste Stelle der Stadtbefestigung, die Hauptpforte zur Stadt, das Niedere Tor zu schützen. Gerade dieser strategisch wichtige Teil der Blomberger Stadtmauer wurde intensiv geschützt und bewacht.
Die Aufgabe des Stiefelrottes in der heutigen Zeit hat sicherlich nichts mehr diesen ernsten Hintergrund gemein. Die Pflege der Tradition steht heute im Vordergrund und bestimmt zumindest einen großen Teil des Vereinslebens. Hier bietet das zweijährig stattfindende Schützenfest rund um den historischen Marktplatz der Stadt Blomberg immer wieder einen großartigen Rahmen. Das historisch bedeutende Niedere Tor, wird dabei ebenfalls im Rahmen einer Patenschaft von den Schützen des Stiefelrotts betreut und zum Schützenfest entsprechend ausgeschmückt.
Zudem bietet das Niedere Tor immer wieder eine prächtige Kulisse für wichtige Ereignisse.
Gerne denkt man an das Schützenfest im Jahre 1991 zurück in dem das Rott mit Friedhelm Schmidt den Schützenkönig stellen konnte. Nicht weniger erfolgreich war beim Schützenfest 2001 Albert Holtkamp, der die Vizekönigswürde erringen konnte. Auch beim Schützenfest im Jahre 2005 war das Rott mit Marcus Kottenstedte als Jungschützenkönig erfolgreich. Im Jahr 2009, nach nunmehr 18 Jahren, stellte das Stiefelrott wieder den Schützenkönig. König Klaus-Günter Krentz I bewies Nervenstärke und Treffsicherheit.
Die traditionell vor dem Schützenfest stattfindenden Rottversammlungen, die beim Stiefelrott immer in der Nähe des historischen Niederen Tores stattfinden, bietet den Schützenbrüdern die Gelegenheit das Zusammenhörigkeitsgefühl und den Gemeinschaftsgedanken innerhalb des Rotts und darüber hinaus im Alten Blomberger Schützenbataillon zu pflegen. Hierzu wird sich seit dem Jahr 2007 im alten Pferdestall des Wnendtschen Hofes, direkt an der Bundesstraße 1, getroffen. Seit den Anfängen, als die Rottversammlungen am Weinberg unterhalb des Gronemannschen Nelkengartens stattfanden, war das Rott eng verbunden mit der Traditionsgaststätte Rose und fand auch in der alten Backstube der Bäckerei Wiegräbe seine Heimat.
Neben den vielen Altschützen konnten in den letzten Jahren viele junge Leute gewonnen werden, die vielfach die Tradition Ihrer Väter und Großväter fortführen und sich im Rott mit Ihren Ideen auch in Zukunft engagieren.